Ansel Adams

* 20. Februar 1902 in San Francisco, Kalifornien; † 22. April 1984 in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien

Ansel Easton Adams

war ein US-amerikanischer Fotograf, Autor und Lehrer der künstlerischen Fotografie. Er wurde vor allem bekannt durch seine eindrucksvollen Landschafts- und Naturfotografien aus den Nationalparks, National  Monuments und den Wilderness Areas im Westen der Vereinigten Staaten, für deren Erhalt er sich zeitlebens aktiv einsetzte.

Als Mitbegründer der Gruppe F/64 zählt er zu den Pionieren der straight photographie und gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Fotografen. Adams verfasste zahlreiche Lehrbücher zu Theorie und Praxis der Fototechnik. Das von ihm zeitgleich mit Fred Archer formulierte Zonensystem wurde wegweisend für die künstlerische Schwarzweissfotografie.

Eine erste Kindheitserinnerung von Ansel Adams war das verheerende San-Francisco-Erdbeben von 1906, bei dem sich der Vierjährige infolge eines Sturzes das Nasenbein zertrümmerte, das nie gerichtet wurde und Adams seine unverwechselbare schiefe, nach links gerichtete Nase einbrachte.[4] Da die Adams’ in einem selbstgebauten Haus in den Dünen außerhalb San Franciscos wohnten, blieben sie von den Folgen des Bebens ansonsten weitgehend verschont.

Als Kind war Ansel oft kränklich, litt an Erkältungen und diversen Kinderkrankheiten. Dennoch tobte er sich bei stundenlangen Klettertouren in den steilen Klippen an der nahe gelegenen Pazifikküste von Fort Scott oder China Beach aus. Der wissbegierige Junge sammelte Insekten und botanisierte Pflanzen. Überdies begeisterte er sich für Sport, war aber stets zu ungeduldig, um sich auf eine Sportart zu konzentrieren. 1912 erkrankte Ansel an Masern und musste zwei Wochen in einem abgedunkelten Zimmer im Bett verbringen. Zum Zeitvertreib erklärte ihm der Vater seine Boxkamera und das uralte Prinzip der Camera obscura, das dahinter stand, und weckte damit erstmals das Interesse des Jungen an der Fotografie.

Ansel Adams war erstmals 1916 zusammen mit seinen Eltern auf einer Urlaubsreise im Yosemite-Nationalpark gewesen. Während des Urlaubs schenkte ihm der Vater eine „Brownie“-Boxkamera von Kodak, Ansels erste eigene Kamera. Leidenschaftlich begann der 14-Jährige alles festzuhalten, was ihm vor die Linse kam. Der Junge war von dem Urlaub so begeistert, dass er auch in den folgenden Jahren die Sommermonate in dem Naturreservat verbrachte. 1919 trat Adams dem von John Muir begründeten Sierra Club bei. 1922 veröffentlichte Adams seinen ersten Artikel für das Sierra Club Bulletin. Im Jahr 1934 sollte er schließlich Mitglied im Direktorium des Clubs werden (bis 1971). Im Lauf der Zeit begann Adams die Schnappschüsse, die er auf seinen Exkursionen im Yosemite machte, als ein „visuelles Tagebuch“ zu betrachten, und je mehr er fotografierte, desto mehr interessierte ihn das fotografische Verfahren, das dahinter steckte. Schließlich wollte er lernen, wie man die Bilder selbst zu Papier bringt. Um 1917 bot ihm ein Nachbar, der ein Fotolabor betrieb, einen Job als Laborhilfe an. Innerhalb kurzer Zeit erlernte Adams die Routine der Filmentwicklung. Schließlich perfektionierte er sein Hobby, und es gelang ihm, ausdrucksstarke Bilder zu schaffen.[Bis Mitte der 1920er Jahre sah sich Ansel Adams allenfalls als ambitionierter Amateurfotograf. Adams datierte einen Frühlingstag, den 17. April 1927 im Yosemite, der, wie er sagte, „sein Verständnis für das Medium Fotografie verändern sollte.“ An diesem Tag brach Adams mit seinen Freunden Cedric Wright, Arnold Williams, Charlie Michael und seiner zukünftigen Frau Virginia Best zu einer Wanderung zum Diving Board auf, einem Felsvorsprung mit einem imposanten Blick auf den Half Dome. Adams schleppte im Rucksack eine 40 Pfund schwere Kamera-Ausrüstung mit sich, bestehend aus einer Korona-Studiokamera, mehreren Objektiven, Filtern, sechs Plattenhaltern mit zwölf Glasplatten und einem Holzstativ. Während des Aufstiegs fertigte Adams mehrere Aufnahmen an, von denen einige misslangen, eine Glasplatte wurde unbeabsichtigt belichtet, weil Adams vergessen hatte, das Kameraobjektiv vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. Schließlich hatte er nur noch zwei Platten übrig, um sie, wie er sagte, „mit dem großartigsten Anblick, den die Sierra bietet zu belichten – dem Face of Half Dome selbst.“ Von dieser Exkursion brachte Adams eines seiner berühmtesten Bilder mit: Monolith, The Face of Half Dome.