Henri Cartier-Bresson
* 22. August 1908 in Chanteloup-en-Brie, Départmrent Seine-et-Marne, Frankreich;
† 3. August 2004 in Montjustin, Provence
Seine 1952 aufgestellte Theorie der Fotografie des „entscheidenden Augenblicks“ illustrierte er schon frühzeitig in seinen Kriegsreportagen. Seine Vorgehensweise beim Fotografieren beschrieb er folgendermaßen:
„Man nähert sich auf leisen Sohlen, auch wenn es sich um ein Stillleben handelt. Auf Samtpfoten muss man gehen und ein scharfes Auge haben. [...] Kein Blitzlicht, das versteht sich wohl, aus Rücksicht vor dem Licht, selbst wenn es dunkel ist. Andernfalls wird der Photograph unerträglich aggressiv. Das Handwerk hängt stark von den Beziehungen ab, die man mit den Menschen herstellen kann. Ein Wort kann alles verderben, alle verkrampfen und machen dicht.“
Henri Cartier-Bresson
war ein französischer Fotograf, Regisseur, Schauspieler, Zeichner, Maler und Mitbegründer der Foto-Agentur Magnum. Er wurde durch seine künstlerische Schwarzweißfotografie bekannt. Im Zweiten Weltkrieg entkam er zweimal aus deutscher Kriegsgefangenschaft und fotografierte die Befreiung von Paris.
Er legte beim Fotografieren großen Wert auf eine möglichst perfekte Bildkomposition. Die Vergrößerung sollte dann das gesamte Kleinbildnegativ zeigen, ohne nachträgliche Ausschnitte. Henri Cartier-Bresson hat dabei meist die Dunkelkammerarbeit den Magnum-Agenturlabors überlassen, insbesondere arbeitete er über Jahrzehnte mit Pierre Grassmann zusammen. Er nutzte ganz überwiegend die handlichen und unauffälligen Kleinbildkameras der Marke Leica, die zwecks Realisierung einer möglichst der menschlichen Sichtweise entsprechenden Bildwirkung grundsätzlich mit einem 50-mm-Standardobjektiv ausgerüstet waren, und fotografierte in Schwarz-Weiß, aufgrund der von ihm sehr geschätzten stärkeren künstlerischen Wirkung dieses Filmmaterials.
Zitat von Athur Miller:
„Der Augenblick, in dem Cartier-Bresson den Auslöser betätigt, ist der Moment, da Hoffnung und Verzweiflung aufeinandertreffen und eine die andere erhellt. Diesem Zusammenprall entspringt das Pathos seiner Bilder. Und was sich in diesem Moment instinktiv erkennen lässt, ist jener herrliche Glaube, der jeder Kunst irgendwo innewohnt.“