Martin Parr

 * 23.Mai 1952 in Epsom, Surrey      

 

 

Martin Parr ist ein britischer Dokumentarfotograf, Fotojournalist und Sammler. 

Typisch für sein Werk ist der zugleich humoristische und anthropologische Blick auf Alltagssituationen.

Parr wuchs in seiner Heimatstadt Epsom auf, einem Vorort von London. Zwischen 1970 und 1973 studierte er Fotografie an der Manchester Polytechnic.

Neben seiner Beschäftigung als freier Fotograf nahm Parr immer wieder Lehraufträge als Dozent an. Nach einer langen Debatte wurde er 1994 Mitglied bei der Agentur Magnum Photos. Innerhalb der Agentur liefen Kampagnen, die seine Aufnahme verhindern sollten, doch letztendlich mussten sich seine Gegner der demokratischen Entscheidung beugen. Kritiker betrachteten seinen fotografischen Stil als zu provokant und warfen ihm vor, sich über die darin abgelichteten Personen lustig machen zu wollen. 2013 bis 2017 war Parr schließlich Präsident der Agentur

Parr provoziert, indem er Motive von alltäglichen Klischees fotografiert. Dabei hält er geschmackliche Entgleisungen fest und zeigt das Hässliche, das üblicherweise als Bildmotiv vermieden oder retuschiert wird. Seine Fotografien heben sich damit ab von der üblichen Kunst, die die Realität schminkt oder stilistisch verfremdet. Ungeschönte Motive des Massentourismus, der Prekariats und der Prominenz sowie von alternden Menschen gehören zu seinen Schwerpunkten. Er dokumentiert dabei vor allem die britische Alltagskultur. Parr sagt dazu:

„Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen. Die Dinge sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Ich bin immer daran interessiert, beide Extreme darzustellen.“

– Martin Parr